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Internationale Konferenz über Dublin Core und Metadatenanwendungen 2008 in Berlin

Mitte der neunziger Jahre wurde die Dublin Core Metadata Initiative mit dem Zweck gegründet, einen Standard für Metadaten auf Webseiten einzuführen. Mit Dublin Core ist das auch gelungen. Seit den neunziger Jahren finden regelmäßig Workshops und Konferenzen der Organisation statt, auf der man sich zu den entsprechenden Themen und Entwicklungen des Standards austauscht. Nachdem man im letzten Jahr in Singapur zu Gast war, ging es in diesem Jahr zum ersten Mal nach Deutschland. Genauer gesagt ging es an die Humboldt-Universität zu Berlin. Der Fokus wurde in diesem Jahr auf Metadaten gelegt, die semantische und soziale Anwendungen betreffen. Hinter der diesjährigen Konferenz standen sechs Organisationen, die zur Umsetzung beigetragen haben. Sie lief vom 22. bis zum 26. September. In diesem Artikel gibt es einen Rückblick zur DCMA Konferenz 2008.

DCMA Konferenz in Berlin

Der Name des Standards geht auf den Konferenzort zurück, an dem er beschlossen wurde. Allerdings ist damit nicht das Dublin in Irland gemeint, sondern das in Ohio, USA. Erstmals wurden damals einheitliche Standards vorgegeben, nach denen sich Metaangaben von Webseiten zu richten hatten. Jede Webseite verfügt über sogenannte Metadaten, die Informationen enthalten, die für den normalen Besucher nicht ersichtlich sind. Auf diese Daten greifen aber unter anderem Suchmaschinen zurück. Eine Standardisierung hilft also dabei, dass Seiten leichter gefunden und geordnet werden können.

In Berlin fand jetzt die 8. Dublin Core und Metaanwendungen Konferenz statt, die gleichzeitig der 16. Dublin-Core-Workshop gewesen ist. Dafür ging es vom 22. bis zum 26. September 2008 an die Humboldt Universität zu Berlin. Die Universität hat bei der Ausrichtung geholfen, ebenso das Kompetenzzentrum für interoperable Metadaten, die Max Planck Digital Library, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die Deutsche Nationalbibliothek und natürlich die Dublin Core Metadata Initiative selbst. Als Thema hat man sich in diesem Jahr für “Metadaten für semantische und soziale Anwendungen” entschieden, also beispielsweise in Bezug auf digitale Bibliotheken, Wikis und Blogs.

Programm der Konferenz

Es gab ein volles Programm über fünf Tage, das zwölf wissenschaftliche Arbeiten umfasste, in denen es um die Themen Innovation und Weiterentwicklung des Standards ging, außerdem um semantische Integration, Verknüpfung und KOS-Methoden, Metadaten-Generierung, Metadaten-Qualität und Tagging und Metadaten für soziale Medien. Außerdem gab es acht Berichte zu den Themen Semantic Web, Vokabular Integration und Interoperabilität, Metadaten-Schema Design, Anwendung und Nutzung. Zu aktuellen Forschungsaktivitäten wurden zwölf erweiterte Kurzfassungen vorgetragen. Das Ziel der diesjährigen Konferenz bestand darin, die aktuellen Entwicklungen im Bereich Metadaten aufzuzeigen und weiterhin an der Schaffung eines dauerhaften Wissensbestandes zu arbeiten.

Programm der DCMA Konferenz 2008

Schon zwei Tage vor Konferenzbeginn gab es an zwei Tagen die Sitzung des Nutzungsausschusses. Am 22. September gab es den Tag über die Sitzung des Kuratoriums, parallel dazu liefen Tutorien. Unter anderem “Dublin Core History and Basics” mit Jane Greenberg, “Dublin Core Concepts” mit Pete Johnston und “Einführung in Social Tagging/Computing” mit Johannes Hercher. Der Willkommensempfang fand am Abend im Hauptgebäude der Humboldt-Universität statt. Mit dabei waren Makx Dekkers von der DCMI und Heike Neuroth von der SUB Göttingen. Das richtige Programm begann am 23. September nach der Eröffnungszeremonie mit dem ersten Keynote-Vortrag. Dieser wurde von Kurt Mehlhorn von der Max-Planck-Gesellschaft gehalten.

Im Verlauf der nächsten Tage gab es Vorträge, Plenarsitzungen, Keynote-Vorträge und Workshops. In der ersten Plenarsitzung wurden die Vorträge “Encoding Application Profiles in a Computational Model of the Crosswalk” von Carol Jean Godby, Devon Smith und Eric Childress sowie “Relating Folksonomies with Dublin Core: an in-depth Study” von Maria Elisabete Catarino und Ana Alice Baptista gehalten. Weitere Plenarsitzungen folgten, an denen jeweils bestimmte Themen wie “Projekt Reports and Workshops” und “Metadata Generation: Methods, Profiles, and Models” im Fokus standen. Am Mittwochabend fand im Umspannwerk Berlin das Konferenzdinner statt. Einen Tag nach der Konferenz, also am 27. September, wurde noch die Sitzung des Beirats durchgeführt.

Die Dublin Core Metadata Initiative

Die Dublin Core Metadata Initiative Gegründet wurde die Dublin Core Metadata Initiative 1994, als also immer mehr Webseiten im Internet auftauchten und auch erste Suchmaschinen ihre Arbeit aufnahmen. Man hat es sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, im Bereich Metadaten-Design zu forschen und Einfluss darauf zu nehmen, wie solche Daten dargestellt werden. Da sich die Organisation durch ihre Mitglieder finanziert, gibt es eine offene Arbeitsweise. Man arbeitet in Arbeitsgruppen und DCMI-Gemeinschaften zusammen, trifft sich außerdem regelmäßig zu Workshops und internationalen Konferenzen. Im letzten Jahr war man dafür in Singapur, in diesem Jahr ging es nach Berlin. Weiterführende Informationen findet man auf der Webseite der Initiative.

Fazit zur DCMA Konferenz 2008 in Berlin

Fazit zur DCMA Konferenz 2008 in Berlin Metadaten spielen in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle im Internet, da sie für eine Ordnung und Organisation sorgen können, die für viele Nutzer erst einmal nicht so ersichtlich ist. Doch Webseiten, Bilder und andere Daten müssen in einer Form gekennzeichnet werden, damit sie gefunden werden können. Suchmaschinen sind das beste Beispiel dafür, da sie sehr stark auf Metadaten zugreifen, um Webseiten einordnen zu können. Nur so ist es möglich, gezielt nach Seiten zu bestimmten Themen zu suchen. Eine Standardisierung dafür ist wichtig und wurde maßgeblich von der DCMI in Gang gesetzt. Die jährliche internationale Konferenz führte in diesem Jahr an die Humboldt-Universität zu Berlin. Im nächsten Jahr wird es nach Seoul, Südkorea gehen.